Mich bedrücken die aktuellen, schon länger im Gange befindlichen Strömungen in der deutschen Politik. Es gab eine Zeit, die noch gar nicht so lange vorüber ist, in der saßen an einem Tisch Menschen mit unterschiedlichen politischen Ansichten. Die einen standen im klassischen Bild links, die anderen rechts. Manche tummelten sich in der Mitte oder fanden Übereinstimmungen in allen Lagern. Wie sehr man sich politisch auch stritt, so war am Ende doch immer klar. Man braucht die gegnerische Position nicht zu teilen, kann sich wunderbar streiten und weiß sich in der Gewissheit, in gegenseitigem Respekt auseinanderzugehen. Natürlich gab es auch früher die Tendenz, Gleichgesinnte zu suchen und politische Lager abzugrenzen. Diese Form der Lagerbildung, die unsere Gesellschaft bis in die tiefsten Schichten hinein spaltet und die ich persönlich als äußerst undemokratisch empfinde, ist neu. Im sogenannten «Kampf gegen rechts» scheint der Blick für den problematischen linken Rand verloren gegangen zu sein. Dieser ist mindestens so radikal und problematisch wie der Rechte. Der Aggressivität nämlich ist es egal, aus welcher Richtung sie kommt. Und unerheblich ist auch, aus welcher Motivation heraus ich einem anderen Schaden zufüge. Was aber anderes hätte man auch erwarten sollen von Generationen, die über Jahrzehnte von linksgerichteten Meinungsbildnern beeinflusst wurden. Hierbei zielt meine Kritik sowohl auf die einschlägige Presse als auch